Gegen den TTC Holzhausen, angeführt von dem regionalligaerfahrenen Philipp Hoffmann, war nur wenig auszurichten. Bereits zu Beginn gingen alle drei Doppelspiele an die Gastgeber. Lediglich Maik Günther und Michael Döcke hatten die Chance in fünf Sätzen das Spiel für sich zu entscheiden, was allerdings gegen Nagel / Heinichen nicht gelang. Schnell waren die folgenden ersten drei Einzelspiele auch nach jeweils drei Sätzen verloren, während dann Hoffnung auf einen Punktgewinn in Sicht war. Maik Günther hatte gegen Felix Becker in den entscheidenden Phasen etwas mehr Glück und entschied das Spiel mit 3:2 für sich. Eine deutlich bessere Form als in der Hinserie war hier bei der Nummer drei des MSV zu erkennen, sicherlich auch dank des Fleißes im Wintertrainingslager. Michael Döcke hatte in einem ansehnlichen Spiel den nächsten Einzelpunkt auf der Schippe, als er Toni Heinichen mit seinen schnellen Topspins das Leben schwer machte. Im Entscheidungssatz erwischte der TTC’ler das bessere Händchen und ließ Michael Döcke keine Chance mehr.

Paul Müller gratulierte einem sehr starken Philipp Hoffmann nach drei Sätzen bereits bevor das letzte Einzel des ersten Durchgangs am Nebentisch vorbei war. Dieses bestritt Matthias Heidrich gegen Thomas Nagel. Der Bautzener verlor zwei Sätze denkbar knapp in der Verlängerung und kam über ein 1:3 somit nicht hinaus. Der Endstand war somit 1:9 und mehr oder weniger eingespielt konnte die Bautzener TT-Crew sich nun auf den Weg zu Rotation Leipzig machen.

In der nächsten Halle angekommen erwartete den MSV eine volle Mannschaft des Gastgebers SV Rotation Süd Leipzig. Die gewohnte Doppelstärke war wieder zurück. Nach sicheren Siegen von Hartmut Engert / Paul Müller und Holger Weß / Matthias Heidrich lagen die Gäste mit 2:1 in Führung. Im oberen Paarkreuz gewann Paul Müller schnell gegen Dirk Schröder und bescherte den dritten Punkt. Hartmut Engert kämpfte sich nach 0:2 Satzrückstand wieder zurück ins Spiel gegen Spitzenspieler Falko Hille. Im entscheidenden und fünften Satz ging der Leipziger allerdings von Anfang an in Führung und konnte den Vorsprung von zwei bis drei Punkten bis zum Satzende von 11:8 verteidigen. Holger Weß legte in seinem Spiel eine regelrechte Kür gegen Stephan Flemming hin. Unglaubliches Tischtennis zeigt der Mannschaftsleiter den anwesenden Spielern und Zuschauern. Auch bei ihm scheint das Wintertrainingslager zu fruchten. Topspins „en masse“ bescherten über 12:10, 11:9 und 17:15 den vierten Punkt für Bautzen und ein Sieg für Holger Weß gegen Stephan Flemming. Zwischenstand 4:2, doch nun lief es nicht mehr für den MSV.

Maik Günther führte bereits mit 2:0 gegen Mirko Löhnert, verspielte allerdings diese aussichtsvolle Führung noch und verlor das Match. Im unteren Paarkreuz gewannen Matthias Heidrich und Michael Döcke zusammen nur einen Satz – 4:5 aus Sicht der Bautzener nach dem ersten Einzeldurchgang. Es sollte nicht besser werden. Paul Müller ging im Spiel der beiden Einser gegen Falko Hille über die volle Distanz von fünf Sätzen, wobei vier davon erst in der Satzverlängerung endeten. Zu Beginn verspielt der Bautzener eine 10:6 Führung im ersten Satz und gibt diesen noch ab. Schon fast verloren war das Spiel, als der Leipziger mit 2:1 und 10:6 in Führung ging und sich somit vier Matchbälle erspielte. Paul Müller kämpfte sich jedoch zurück, auch die Auszeit von Falko Hille bei 10:8 brachte nichts und der Satz ging mit 12:10 an den MSV’er. Alles war wieder offen. Im Entscheidungssatz fehlte letztendlich ein bisschen Glück, als bei Matchball, bei einem Stand von 10:9 für Paul Müller, der Leipziger den Ball auf die Tischkante schoss. In der Satzverlängerung folgte ein tödlicher Netzroller gegen den Bautzener, ebenfalls bei Matchball. Schließlich ging der Satz am Ende mit 11:13 verloren und die Enttäuschung war groß. Hartmut Engert hatte am Nebentisch mit einem immer besser werdenden Dirk Schröder zu kämpfen. Nachdem sich der Spieler von Rotation im Entscheidungssatz absetzen konnte, schaffte Hartmut Engert es nicht mehr den Anschluss wieder herzustellen und das an diesem Tag vierte Fünfsatzspiel ging erneut verloren, wie die drei zuvor. Aus einer 4:2 Führung wurde somit wenig später ein 4:7 Rückstand aus Bautzener Sicht. Die Köpfe auf der Spielerbank hingen und keiner glaubte mehr an ein gutes Ende für den MSV, als zusätzlich Maik Günther mit 0:2 gegen Stephan Flemming in Rückstand geriet. Der achte Punkt stand schon fast auf dem Punktekonto des Gastgebers. Doch dann wurde Maik Günther immer sicherer in seinen Schlägen und spielte seinen Kontrahenten am Tisch aus. Zwei sichere Sätze brachten den MSV’ler in den fünften Durchgang. Wenig überraschend war an diesem Tag, dass dieser in die Verlängerung ging. Umso mehr überraschend war jedoch, dass das fünfte Spiel über die volle Distanz erstmals an diesem Tag an die Bautzener ging. Die Wende wurde damit eingeleitet. Holger Weß zeigte einmal mehr spitzen Tischtennis und schlug Mirko Löhnert mit 7; 7; -10 und 7.

Faszinierend anzusehen waren die Spiele im unteren Paarkreuz. So hatten Matthias Heidrich und Michael Döcke in der ersten Einzelrunde noch keine Chance gegen ihre Gegenüber, so schlugen sie diese vernichtend mit 3:0 bzw 3:1. Eine unglaubliche 8:7 Führung und das Unentschieden war perfekt. Doch Hartmut Engert und Paul Müller wollten mehr. In einem sehenswerten Finale behielten die Bautzener dreimal äußerst knapp die Oberhand gegen die bisher im Doppel noch ungeschlagenen Leipziger Hille / Schröder. Das Sextett aus der Stadt an der Spree lag sich in den Armen und aus der Bautzener Kabine hörte man nur noch den eigentlichen Dresdner Spruch gesungen: „Wisst ihr was wir lieben, Siege 9:7!“ kombiniert mit „Und wenn wir siegen, dann nur 9:7!“

Durch den Sieg über den Tabellenvierten nimmt der MSV Bautzen 04 nun den sechsten Tabellenplatz ein und ist dem Ziel Klassenerhalt ein großes Stück näher gekommen.

Für den MSV punkteten: Paul Müller (2); Hartmut Engert (1); Maik Günther (2); Holger Weß (2,5); Matthias Heidrich (1,5); Michael Döcke (1)

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